Gute PR ist gefühlsecht
Ja, die PR ist kein leichtes Geschäft…Wir leben im rastlosen News-Zeitalter, in dem unüberschaubare Mengen an Informationen miteinander um Aufmerksamkeit konkurrieren. Die Nutzer haben im wahrsten Sinne des Wortes den Kanal voll. Angesichts dieser Reizüberflutung mit den eigenen Botschaften überhaupt Beachtung zu finden, scheint deshalb geradezu an Magie zu grenzen.
Dabei ist eigentlich alles ganz einfach! Social Media und klassische Medien sind nämlich permanent auf der Suche nach interessanten und ansprechenden Inhalten. Freilich: Egal, ob Zeitung, Hörfunk und Fernsehen, ob Influencer, Blogger, Facebook-Fans oder Verbraucher: Sie alle wollen klare und eindeutige Botschaften. Auf das häufig anzutreffenden PR-blabla, pseudo-relevantem Marketing-Geblubber und albernen, konstruierten Story-Plots reagieren sie allergisch. Was macht gute PR also aus?
Zunächst einmal eine ausgearbeitete Contentstrategie. Aber was ist relevant? Und sind relevante Informationen zur Marke wirklich das Einzige, was den (potenziellen) Konsumenten interessiert und zum Käufer oder besser noch zum Markenbotschafter macht? Ist Content King? Dass dies nicht allein der Weisheit letzter Schluss sein muss, zeigt Medienprofi Thomas Koch in seinem wundervollen Beitrag zu Sinn und Zweck von Contentmarketing.
Kommunikation funktioniert (immer noch), wenn sie klar, kreativ und vor allem authentisch ist, das heißt, zum Unternehmen und der Marke passt. Die Herausforderung besteht darin, die richtigen und zielgruppenspezifischen Inhalte zu finden, die über die Vermittlung der reinen Information hinaus, die Marke zum einen begehrlich und sexy, zum anderen aber auch glaubwürdig erscheinen lassen, um so die für den nötigen Umsatz so entscheidende Markenbindung herzustellen.
Der Ton macht die Musik!
Gute Inhalte stellen aber nur einen Teilaspekt erfolgreicher Kommunikation dar. Zum Storytelling gehört mehr, als nur Inhalte zu definieren und die ewig gleichen Geschichten rund ums Unternehmen und die Marke zu erzählen. Entscheidend hierbei sind Dramaturgie und Erzählform. Der Ton macht bekanntlich die Musik. Der gewählte „content“ muss den Unternehmens – bzw. Markenkern mit all seinen Facetten erfassen. Er muss authentisch sein (auch wenn`s an einigen Stellen weh tut), und einen klaren, unverwechselbaren Standpunkt erkennen lassen sich konsequent von den Wettbewerbern abgrenzen. Er muss die eigene Marke im Wahrsten Sinne des Wortes (be-)greifbar machen. Hinzu kommt – und das macht letztendlich für den Konsumenten den Unterschied – dass er Emotionen wecken muss. Auch wenn das Emotionalisieren von Marken durch die Werbung immer wieder kritisch gesehen wird, liegt in der Kommunikationsarbeit hier meines Erachtens der Schlüssel zum Erfolg.
Denn dass sich ein Konsument immer wieder auf`s Neue aus freien Stücken für eine Marke entscheidet, beruht vor allem auf der Tatsache, dass er mit dieser Marke positive Gefühle verbindet, die seine scheinbar unbewussten (Kauf-)Entscheidungen beeinflussen. Frei nach einem Bonmot von Ex-Fußball-Nationalspieler Andreas Möller: „Ich hatte vom feeling her ein gutes Gefühl.“ Darauf kommt es an. An diesem Punkt kann und muss gut gemachtes Storytelling ansetzen, um als zeitgemäße PR, Marketing und Werbung nicht nur flankierend zur Seite zu stehen, sondern als eigene Disziplin wahrgenommen zu werden. Gute PR – nicht nur für Kondome – ist „gefühlsecht“.